Gashochdruckleitungen

Das Bergamt Stralsund ist im terrestrischen Bereich sowie innerhalb des Küstenmeeres von Mecklenburg-Vorpommern die zuständige Behörde für

  • Teil 5 des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG), soweit Gasversorgungsleitungen betroffen sind,
  • die Feststellung nach den §§ 5 bis 14 des Gesetzes über die Umweltverträglichkeit (UVPG) bei Gasversorgungsleitungen,
  • die Gashochdruckleitungsverordnung (GasHDrLtgV) und
  • die Überwachung der Nr. 1, 3 gemäß § 49 Abs. 5 bis 7 EnWG und § 65 Abs. 5 EnWG.

Ebenso werden im Zuständigkeitsbereich des Bergamtes Stralsund die Genehmigungsverfahren für Transitrohrleitungen gemäß § 133 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 des Bundesberggesetzes (BBergG) im Bereich des deutschen Festlandsockels durchgeführt.

Europäische Gasanbindungsleitung (EUGAL)

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Herstellung des Rohrgrabens

Herstellung des Rohrgrabens

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Umfassende archäologische Untersuchungen vor der Pipelineverlegung

Umfassende archäologische Untersuchungen vor der Pipelineverlegung

Das am 25.10.2018 festgestellte Vorhaben 'Bau und Betrieb der Europäischen Gasanbindungsleitung (EUGAL)' im 2. Teilabschnitt Mecklenburg-Vorpommern führt von Lubmin über Radeland (Brandenburg) bis nach Deutschneudorf (Sachsen) auf die deutsch-tschechische Grenze. Die Trassenführung folgt in überwiegend enger Parallellage zu der in Betrieb befindlichen OPAL.

Ca. 102 km verlaufen durch Mecklenburg-Vorpommern. Diese Pipeline soll bei einem Leitungsdurchmesser von 1.420 mm große Teilmengen der aus der Nord-Stream 2-Pipeline und kann auch Teilmengen der aus der Nord Stream-Pipeline in Lubmin anlandenden Gasmengen im Transit in das tschechische Ferngasnetz transportieren. Die Transportkapazität beträgt ca. 51,5 Mrd. m³/a. Das Projekt wird wesentlich von der GASCADE Gastransport GmbH, der Fluxys Deutschland GmbH, der Gasunie Deutschland Transport Services GmbH und der ONTRAS Gastransport GmbH betrieben. Die Bauarbeiten gingen in Mecklenburg-Vorpommern wie planfestgestellt und termingerecht voran. Nach Fertigstellung, Drucktest, intensiver Testphase und Gaserstbefüllung wurden Strang 1 der Pipeline zum 01.01.2020 und Strang 2 zum 01.04.2021 mit voller Transportkapazität in Betrieb genommen.

Ferngasleitung 304 (FGL304)

Die am 11.07.2005 planfestgestellte 120 Kilometer lange Gasleitung FGL304 führt von Börnicke bei Berlin nach Schwennenz.

20 km verlaufen durch Mecklenburg-Vorpommern. Diese Pipeline soll bei einem Leitungsdurchmesser von 700 mm das deutsche und polnische Gasleitungsnetz miteinander verbinden. Von polnischer Seite wird die Umsetzung einer wirtschaftlich tragfähigen Lösung in Form einer ca. 150 km langen Verbindung zwischen dem Leitungssystem bei Börnicke und dem Leitungssystem bei Stettin angestrebt. Das Projekt wird von der IRB Deutschland GmbH & Co. KG und der Verbundnetz Gas AG betrieben. Bisher wurde mit dem eigentlichen Bau der Pipeline noch nicht begonnen.

Lubmin 2 (Erdgasempfangsstation)

Beginn der Bauarbeiten in Lubmin, Mai 2018Details anzeigen
Beginn der Bauarbeiten in Lubmin, Mai 2018

Baubeginn der Arbeiten in Lubmin für die zukünftigen Erdgasempfangsstation

Baubeginn der Arbeiten in Lubmin für die zukünftigen Erdgasempfangsstation

Baufortschritt der Arbeiten in Lubmin für die zukünftigen Erdgasempfangsstation, Nov. 2018Details anzeigen
Baufortschritt der Arbeiten in Lubmin für die zukünftigen Erdgasempfangsstation, Nov. 2018

Baufortschritt der Arbeiten in Lubmin für die zukünftigen Erdgasempfangsstation

Baufortschritt der Arbeiten in Lubmin für die zukünftigen Erdgasempfangsstation

Das am 24.05.2018 festgestellte Vorhaben 'Bau und Betrieb der Erdgasempfangsstation Lubmin 2 (EST Lubmin 2), der 350 m langen Anschlussleitung an die Nordeuropäische Erdgasleitung (AL NEL) mit einer Absperrstation (AS Lubmin-NEL) und des 200 m langen Abschnittes der Europäischen Gasanbindungsleitung (EUGAL) auf dem Gelände der Erdgasempfangsstation Lubmin 2' soll das aus der Nord Stream 2-Pipeline anlandende Erdgas übernehmen und in die NEL (Abtransport nach Westen) und die EUGAL (Abtransport nach Süden) einspeisen.

Das Projekt wird wesentlich von der GASCADE Gastransport GmbH, der Fluxys Deutschland GmbH, der Gasunie Deutschland Transport Services GmbH und der ONTRAS Gastransport GmbH betrieben. Die Bauarbeiten gingen wie planfestgestellt und termingerecht voran. Nach baulicher Fertigstellung, Drucktests und intensiver Testphase der einzelnen Funktionseinheiten wurde die Station Ende 2019 in Betrieb genommen. 

Norddeutsche Anschlussleitung (NORDAL)

Die am 21.04.2004 planfestgestellte 210 Kilometer lange Gasleitung NORDAL sollte von Lubmin bis Börnicke bei Berlin führen.

104 km verlaufen durch Mecklenburg-Vorpommern. Diese Pipeline sollte bei einem Leitungsdurchmesser von 800 mm ursprünglich nur das GuD-Kraftwerk, welches CONCORD POWER am Standort Lubmin plante, an das Gasleitungshochdrucknetz anbinden und mit Brennstoff versorgen. Die Pipeline hätte nach der zugelassenen Planänderung auf einen Leitungsdurchmesser von 1.200 mm (Änderungsbeschluss vom 05.12.2006) auch in umgekehrter Richtung für den Abtransport von Teilmengen der aus der Ostsee-Pipeline in Lubmin anlandenden Gasmengen in das deutsche und europäische Ferngasnetz genutzt werden können.

Nach ereignislosem Verstreichen der 10-Jahresfrist des § 43c Nr. 1 EnWG ist der Planfeststellungsbeschluss außer Kraft getreten.

Norddeutsche-Erdgas-Leitung (NEL)

Verschweißen der Rohre beim Verlegen der NELDetails anzeigen
Verschweißen der Rohre beim Verlegen der NEL

Verschweißen der Rohre beim Verlegen der NEL

Verschweißen der Rohre beim Verlegen der NEL

Bau einer Übergabestation nahe SülstorfDetails anzeigen
Bau einer Übergabestation nahe Sülstorf

Bau einer Übergabestation nahe Sülstorf

Bau einer Übergabestation nahe Sülstorf

Die am 07.02.2011 planfestgestellte über 440 Kilometer lange Gasleitung NEL (Norddeutsche-Erdgas-Leitung) führt von Lubmin über Hittbergen (Niedersachsen) bis nach Rehden.

237 km verlaufen durch Mecklenburg-Vorpommern. Diese Pipeline transportiert bei einem Leitungsdurchmesser von 1.420 mm Teilmengen der aus der Ostsee-Pipeline in Lubmin anlandenden Gasmengen im Transit in das deutsche Ferngasnetz und zu den großen Untergrundspeichern und soll nach Fertigstellung der Nord Stream 2-Pipeline und der Empfangsstation Lubmin 2 weitere Gasmengen aufnehmen. Die Transportkapazität beträgt ca. 25,5 Mrd. m³/a. Nach Einspeisung in das bestehende oder zu errichtende Gasleitungsnetz soll der Bedarf im deutschen und westeuropäischen Raum gedeckt werden. Das Projekt wird wesentlich von der W & G Beteiligungs-GmbH & Co. KG (vormals WINGAS GmbH & Co. KG), der E.ON Ruhrgas AG, der Ostseeanbindungsleitung GmbH und der Fluxys Deutschland GmbH betrieben. Die Bauarbeiten gingen in Mecklenburg-Vorpommern wie planfestgestellt und termingerecht voran. Nach Fertigstellung, Drucktest und intensiver Testphase wurde die Pipeline am 01.11.2012 kurz nach dem 2. Strang der Ostsee-Pipeline in Betrieb genommen. Die NEL Gastransport GmbH übernimmt für die NEL die Aufgaben des Netzbetreibers.

Nord Stream (Ostsee-Pipeline)

Verlegearbeiten im Greifswalder BoddenDetails anzeigen
Verlegearbeiten im Greifswalder Bodden

Verlegearbeiten im Greifswalder Bodden,
Juli 2010

Verlegearbeiten im Greifswalder Bodden,
Juli 2010

Einbindearbeiten Pipeline 2, AnlandestationDetails anzeigen
Einbindearbeiten Pipeline 2, Anlandestation

Einbindearbeiten Pipeline 2, Anlandestation,
August 2012

Einbindearbeiten Pipeline 2, Anlandestation,
August 2012

Die am 21.12.2009 planfestgestellte über 1.224 Kilometer lange Gasleitung Ostsee-Pipeline führt von Vyborg (Russland) durch die AWZ’s von Finnland, Schweden und Dänemark nach Lubmin (Deutschland).

80 km verlaufen durch die deutsche AWZ und das deutsche Küstenmeer. Für diese Gasleitung wurde am 21.12.2009 eine weitere Genehmigung gemäß § 133 Abs. 1 Nr. 1 BBergG durch das Bergamt Stralsund und am 28.12.2009 gemäß § 133 Abs. 1 Nr. 2 BBergG durch das BSH Hamburg erteilt.

Der Leitungsdurchmesser beträgt 1200 mm. Das Projekt wird von der Nord Stream AG mit Sitz in Zug (Schweiz) betrieben. Auf dem russischen Festland hat Gazprom eine 917 Kilometer lange Leitung gebaut, um die Ostsee-Pipeline mit dem russischen Gasnetz zu verbinden. Von Lubmin aus wurden die Gasleitung OPAL in Richtung Süden und die Gasleitung NEL in Richtung Westen mit einer Gesamtlänge von 850 Kilometern zur Anbindung an das deutsche und europäische Netz verlegt. Nach der intensiven Testphase (Beginn September 2011) wurde die Pipeline mit dem ersten Strang fertiggestellt und ging mit einer Transportkapazität von 27,5 Mrd. m³/a Erdgas am 08.11.2011 in Betrieb. In einer zweiten Projektphase wird die Transportkapazität durch den parallel laufenden Leitungsstrang auf rund 55 Mrd. m³/a verdoppelt. Dieser zweite Leitungsstrang ist am 08.10.2012 offiziell in Betrieb genommen worden.

Nord Stream 2

Beginn der Baggerarbeiten im Greifswalder Bodden, Mai 2018Details anzeigen
Beginn der Baggerarbeiten im Greifswalder Bodden, Mai 2018

Beginn der Baggerarbeiten im Greifswalder Bodden

Beginn der Baggerarbeiten im Greifswalder Bodden

Sichtbarer Fortschritt der terrestrischen Bauarbeiten bei LubminDetails anzeigen
Sichtbarer Fortschritt der terrestrischen Bauarbeiten bei Lubmin

Sichtbarer Fortschritt der terrestrischen Bauarbeiten bei Lubmin

Sichtbarer Fortschritt der terrestrischen Bauarbeiten bei Lubmin

Rendezvous der Verlegeschiffe Solitaire und Pioneering Spirit in der Ostsee am 13.04.2019Details anzeigen
Rendezvous der Verlegeschiffe Solitaire und Pioneering Spirit in der Ostsee am 13.04.2019

Rendezvous der Verlegeschiffe Solitaire und Pioneering Spirit in der Ostsee am 13.04.2019 

Rendezvous der Verlegeschiffe Solitaire und Pioneering Spirit in der Ostsee am 13.04.2019 

Die am 31.01.2018 planfestgestellte über 1.225 Kilometer lange Erdgashochdruckleitung 'Nord Stream 2' führt von der Narva-Bucht (Russland) durch die AWZ’s bzw. Hoheitsgebiete von Finnland, Schweden und Dänemark nach Lubmin (Deutschland).

84,5 km verlaufen durch die deutsche AWZ und das deutsche Küstenmeer. Für diese Gasleitung wurden am 02.11.2017 und 16.03.2018 weitere Genehmigungen gemäß § 133 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 BBergG durch das Bergamt Stralsund und am 27.03. / 04.05.2018 gemäß § 133 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 BBergG durch das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie erteilt.

Der Leitungsdurchmesser beträgt 1.200 mm. Das Projekt wird von der Nord Stream 2 AG mit Sitz in Zug (Schweiz) betrieben. Auf dem russischen Festland hat Gazprom vom Einspeisepunkt bei Bovanenkovskoye bis zum Einspeisepunkt in die Nord Stream 2-Pipeline bei Ust-Luga auf ca. 3.000 km die dafür notwendigen Infrastrukturmaßnahmen im russischen Gasnetz umgesetzt. Für den Anschluss an das deutsche und europäische Netz von Lubmin aus wurden die Gasleitungen EUGAL (Transport in Richtung Süden) und eine Anschlussleitung an die NEL (Transport in Richtung Westen) errichtet.

Nach erfolgreichen Tests der Leitungen und der Empfangsstation, der Gaserstbefüllung im Herbst 2021 wurde das Pipelinesystem (technisch) in Betrieb genommen. Aufgrund der fehlenden Zertifizierung eines Netzbetreibers durch die Bundesnetzagentur wurde der (kommerzielle) Transport noch nicht aufgenommen.

Ostsee-Anbindungs-Leitung (OAL)

Verlegeschiff C10 bei nächtlichen ArbeitenDetails anzeigen
Verlegeschiff C10 bei nächtlichen Arbeiten

Verlegeschiff C10 bei nächtlichen Arbeiten

Verlegeschiff C10 bei nächtlichen Arbeiten

Die OAL besteht aus 4 Teilabschnitten. Die Molchsendestation Mukran wurde am 21.08.2023 plangenehmigt, der 2. Seeabschnitt am 25.10.2023 planfestgestellt, der 1. Seeabschnitt am 21.08.2023 planfestgestellt und die Molchempfangsstation Lubmin am 13.02.2023 plangenehmigt.

Die Leitung führt über 50 km durch die Pommersche Bucht und den Greifswalder Bodden. Diese Pipeline soll bei einem Leitungsdurchmesser von 1.420 mm die im Hafenbereich von Mukran regasifizierten LNG-Mengen in das vorhandene Netz einspeisen und so den Transit nach Süden bis in das tschechische Ferngasnetz ermöglichen.

Nach der intensiven Testphase (Winter 2023/24) wurde die Pipeline am 20.02.2024 in Betrieb genommen. 

Ostsee-Pipeline-Anbindungs-Leitung (OPAL)

Einbringen der vorgefertigten Rohrleitung in den RohrgrabenDetails anzeigen
Einbringen der vorgefertigten Rohrleitung in den Rohrgraben

Einbringen der vorgefertigten Rohrleitung in den Rohrgraben

Einbringen der vorgefertigten Rohrleitung in den Rohrgraben

Ein "kleines" Problem bei den Verlegearbeiten ... (großer Findling im Rohrgraben)Details anzeigen
Ein "kleines" Problem bei den Verlegearbeiten ... (großer Findling im Rohrgraben)

Ein "kleines" Problem bei den Verlegearbeiten ...

Ein "kleines" Problem bei den Verlegearbeiten ...

Die am 06.08.2009 planfestgestellte über 470 Kilometer lange Gasleitung OPAL (Ostsee-Pipeline-Anbindungs-Leitung) führt von Lubmin über Baruth/Mark (Brandenburg) bis nach Olbernhau (Sachsen) auf die deutsch-tschechische Grenze.

103 km verlaufen durch Mecklenburg-Vorpommern. Diese Pipeline soll bei einem Leitungsdurchmesser von 1.420 mm große Teilmengen der aus der Ostsee-Pipeline in Lubmin anlandenden Gasmengen im Transit in das tschechische Ferngasnetz transportieren. Die Transportkapazität beträgt ca. 36 Mrd. m³/a. Das Projekt wird wesentlich von der W & G Beteiligungs-GmbH & Co. KG (vormals WINGAS GmbH & Co. KG) betrieben. Nach 22 Monaten Bauzeit ist die größte Erdgasleitung Westeuropas am 13.07.2011 mit der letzten Schweißnaht fertig gestellt worden. Die OPAL-Leitung war in den Monaten der Bauzeit Deutschlands längste Baustelle. Nach der intensiven Testphase (Beginn Juli 2011) wurde die Pipeline am 08.11.2011 zusammen mit dem 1. Strang der Ostsee-Pipeline in Betrieb genommen. Die OPAL Gastransport GmbH übernimmt für die OPAL die Aufgaben des Netzbetreibers.

Kontakt

Sachgebietsleiter Planfeststellung
Rocco Müller
Raum: A312
Telefon: 0385-58889021
Telefax: 0385-58889042